
Ausbildung von A bis ZFür Auszubildende
Wie läuft die Ausbildung ab?
Die Ausbildung im Handwerk ist eine duale Ausbildung, das heißt, sie findet zum Teil im Betrieb, aber zum Teil auch in den Technologiezentren (TZH) der Handwerkskammer sowie in der Berufsschule statt. In der Regel machst du nach 1,5 bis 2 Jahren die Zwischenprüfung, nach 3 bis 3,5 Jahren die Gesellen- bzw. Abschlussprüfung.
Jede Ausbildung beginnt mit einer Probezeit. Dir kann in dieser Zeit, meist ein bis vier Monate, jederzeit ohne Grund schriftlich gekündigt werden. Auch du selbst hast das Recht in der Probezeit jederzeit zu kündigen.
Betrieb
Das spezielle Handwerkszeug deines Gewerks lernst du vor allem in deinem Ausbildungsbetrieb.

Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung
In den TZHs findet zusätzlich die sogenannte Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) statt. Sie ergänzt die betriebliche Ausbildung durch praxisorientiertes Training in den Werkstätten. Denn nicht alles, was in der Ausbildungsordnung steht, kann auch in jedem Betrieb vermittelt werden.
Berufsschule
Außerdem erhältst du theoretischen Unterricht in der Berufsschule entweder an ein bis zwei Tagen in der Woche oder als mehrwöchigen Blockunterricht. Die Auszubildenden eines Berufs werden in einer Fachklasse zusammengefasst.
Das niedersächsische Kultusministerium stellt eine Übersicht der jeweiligen Berufsschulstandorte zur Verfügung.
Ausbildungsordnungen
Grundlage für die Ausbildung bilden die Ausbildungsordnungen. Sie legen die Berufsbezeichnung, die Ausbildungsdauer, die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die sachliche und zeitliche Gliederung und die Prüfungsanforderungen fest. Die Ausbildungsordnungen findest du beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Ausbildung verkürzen - Anrechnung von Ausbildungszeiten
Wenn du zum Beispiel das Abitur abgelegt oder bereits eine andere Ausbildung abgeschlossen hast, kannst du deine Ausbildung um bis zu 12 Monate verkürzen. Dazu musst du einen Antrag bei der Handwerkskammer stellen.
Teilzeitausbildung
Die Ausbildung kann grundsätzlich auch in Teilzeit absolviert werden. Voraussetzung dafür ist, dass du dich mit deinem Betrieb darauf verständigst. Dabei kann die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit um bis zu 50% verkürzt werden. Während sich die Ausbildungsvergütung entsprechend vermindert, verlängert sich die Ausbildungszeit - auch über die Regelausbildungszeit hinweg (maximal auf das 1,5-fache der vorgesehenen Ausbildungsdauer). Bei der Berechnung der Ausbildungsdauer ist am Ende auf ganze Monate abzurunden.
Beispiel
Die Parteien vereinbaren eine Verkürzung von 40 Stunden auf 32 Stunden pro Woche. Das entspricht einer Verkürzung von 20% . Die Ausbildungsdauer von ursprünglich 36 Monaten verlängert sich entsprechend um 20% auf 43,2 Monate. Im Ausbildungsvertrag sind 43 Monate als Ausbildungsdauer einzutragen. Die Höchstgrenze von 54 Monaten wird dabei nicht überschritten. Die Ausbildungsvergütung ist anteilig zu kürzen, wie hier im Beispiel um 20%.
Kann ich während meiner Ausbildung berufliche Erfahrungen im Ausland machen?

Ja, bis zu einem Viertel deiner Ausbildung kannst du mit Genehmigung des Chefs im Ausland absolvieren. Mit dem Europass werden diese Zeiten auf deine Ausbildungszeit anerkannt. Die Handwerkskammer bietet Gruppenreisen in verschiedene europäische Länder an, die zwischen drei Wochen und drei Monaten dauern. Du kannst aber auch alleine losfahren. Wir unterstützen dich dabei, das richtige Förderprogramm zu finden, damit der Auslandsaufenthalt gelingt.
Welche Karrieremöglichkeiten habe ich?
Nach der Gesellenprüfung stehen dir verschiedene Wege offen: So kannst du aus einem breiten Weiterbildungsangebot wählen, z. B. zum Servicetechniker oder zum Ausbilder. Du kannst aber auch den Meister in deinem Gewerk machen. Du hast außerdem die Chance, dir den Traum vom eigenen Betrieb zu erfüllen: als Selbstständiger übernimmst du einen bestehenden Betrieb oder gründest einen neuen.
Wie du siehst, gibt es viele Wege. Und wenn du deine Gesellenprüfung besonders gut abgeschlossen hast, kannst du unter Umständen ein Weiterbildungsstipendium beantragen.
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Unterstützung & Fördermöglichkeiten
Wir helfen Azubis und Betrieben bei allen Fragen rund um die Ausbildung.