Kürzung der Fördermittel für Energieberatung
Kammerpräsident befürchtet negative Auswirkungen auf das Handwerk
Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade äußert sich besorgt über die jüngsten Kürzungen der Fördermittel für Energieberatungen, die vom Bundeswirtschaftsministerium beschlossen wurden. „Die erneute Kürzung der Förderung für Energieberatungen ist ein Rückschlag für die energetische Sanierung des Gebäudebestands. Unsere Mitglieder berichten von einer steigenden Nachfrage nach Beratungen, die nun durch die Kürzungen gedämpft werden könnte“, sagt Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Mit Wirkung zum 7. August 2024 werden die Fördersätze von bisher 80 Prozent auf 50 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars reduziert. Gleichzeitig sollen die maximalen Zuschussbeträge pro Beratung um 50 Prozent gesenkt werden.
Die Kürzungen kommen in einer Zeit, in der die Nachfrage nach Energieberatungen und den darauf aufbauenden Sanierungsmaßnahmen auf einem Höchststand ist. Bis Juli 2024 wurden bereits 80.000 Anträge für Energieberatungen in Wohngebäuden gestellt. „Diese hohe Nachfrage zeigt die Bedeutung der Energieberatung für das Handwerk. Die Kürzungen werden sich daher auch negativ auf viele unserer Bau- und Ausbaubetriebe auswirken. Eine weitere Verschärfung der Baukrise ist aber das Letzte, was wir jetzt brauchen.“, so der Präsident weiter. Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen hebt die Handwerkskammer auch die Folgen für die Energiewende und die Klimaziele hervor. „Die Kürzungen bremsen die dringend notwendige energetische Sanierung des Gebäudebestands. Unsere Mitgliedsbetriebe sind maßgeblich an der Umsetzung solcher Projekte beteiligt. Werden diese verhindert, gefährdet das die Erreichung der Klimaziele und die Verbesserung der Energieeffizienz in Deutschland.“
Bade kritisiert außerdem die mangelnde Planbarkeit und die fehlende Verlässlichkeit der Förderpolitik. „Das Handwerk benötigt klare und stabile Rahmenbedingungen, um langfristig planen zu können. Die ständigen Änderungen und Kürzungen sorgen für Verunsicherung und erschweren es den Betrieben, sich auf neue Gegebenheiten einzustellen. Dies schadet nicht nur den Betrieben, sondern auch den Kunden, die auf qualifizierte Beratungs- und Umsetzungsleistungen angewiesen sind“, betont der Präsident. Die Handwerkskammer appelliert daher an die Bundesregierung, die aktuellen Kürzungen zu überdenken und alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen, um die Fortführung der Energieberatungsprogramme im bisherigen Umfang sicherzustellen. „Eine verlässliche und langfristig angelegte Förderpolitik ist unerlässlich, um das Handwerk zu stärken und die Energiewende erfolgreich zu gestalten. Nur so können wir sicherstellen, dass das Handwerk weiterhin einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Sicherung von Arbeitsplätzen leistet“, so Bade.