Raus aus der Werkstatt
Für ihre Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) haben Auszubildende des zweiten Lehrjahres im Maurerhandwerk in Absprache mit den Kreishandwerkerschaften die Werkstatt im Technologiezentrum verlassen und eine historische Mauer vor der ehemaligen Kettenstrafanstalt in Lüneburg wieder aufgebaut. So konnten die Lehrlinge praktische Erfahrungen mit alten Baustoffen und denkmalgeschützten Bauwerken gewinnen. Eine Besonderheit bei der Arbeit mit alten Steinen besteht zum Beispiel in der unterschiedlichen Größe der Steine. Während die modernen Ziegel nahezu exakt gleich groß sind, weisen die alten Steine Größenunterschiede von bis zu 2 cm pro Stein auf. Damit am Ende auch alles passt, war hier also eher die Arbeit mit dem Auge als mit der Wasserwage gefragt.
Alte statt neue Ziegel
Unsere Ausbildungsmeister Jürgen Meyer und Reiner Diederichs betreuten die angehenden Maurer während des Projekts. Die marode und unter Denkmalschutz stehende Mauer musste zunächst sorgsam zurückgebaut werden. Da die alten Ziegel für den Wiederaufbau der Mauer eingesetzt werden sollten, mussten die Auszubildenden beim Rückbau jeden einzelnen Stein darauf prüfen, ob er noch zu gebrauchen ist oder nicht – bei über 20.000 Steinen keine leichte Aufgabe.
Die Mauer steht
Nach rund zwölf Monaten konnten die Arbeiten an der 73 Meter langen Mauer fertig gestellt werden. Dies wurde auch im Rahmen des bundesweiten „Tags des Denkmals“ mit verschiedenen Aktionen der Projektpartner gefeiert. Wer wollte, konnte sich dort auch selbst im Mauern mit historischen Materialien erproben.
Willkommene Abwechslung
Statt sonst in der Werkstatt Wände hochzuziehen, die anschließend wieder eingerissen werden müssen, konnten die Teilnehmer hier etwas bauen, was für sehr lange Zeit stehen bleibt.