Austausch mit der Politik
Die Handwerksvertreter*innen machten deutlich, dass verbesserte Rahmenbedingungen und Entlastungen nicht nur für Großunternehmen, sondern für alle Wirtschaftsbereiche dringend erforderlich seien.
Gleich bei zwei regionalen Veranstaltungen, die die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade jährlich zusammen mit IHKs und Verbänden (Arbeitgeberverband, Einzelhandelsverband und DEHOGA) ausrichtet, hatten Unternehmerinnen und Unternehmer des Handwerks im Oktober Gelegenheit, sich mit politischen Akteuren auszutauschen. Sowohl beim Parlamentarischen Abend der Wirtschaft in Lüneburg als auch bei der Tafelrunde der Wirtschaft in Wolfsburg ging es um die Verbesserung der Berufsorientierung an allen Schulformen, insbesondere an Gymnasien, und um eine Praktikumsprämie, wie sie bereits in Sachsen-Anhalt existiert, um Schülerinnen und Schüler dazu zu motivieren, in den Ferien verstärkt Praktika in Betrieben zu absolvieren. Intensiv wurde auch über verbesserte Mobilitätsangebote im ländlichen Raum sowie ein vergünstigtes Azubi-Ticket in Niedersachsen diskutiert, das in einigen Bundesländern längst auf den Weg gebracht ist.
Es wurden Punkte wie Bürokratie, Investitionshemmnisse und Fehlanreize auf dem Arbeitsmarkt vorgebracht, die laut den Erfahrungen der Betriebe eine Arbeitsaufnahme häufig erschweren. Bei allen Sorgen um die Industriestandorte in der Region machten die Handwerksvertreter*innen deutlich, dass verbesserte Rahmenbedingungen und Entlastungen nicht nur für Großunternehmen, sondern für alle Wirtschaftsbereiche dringend erforderlich seien. Das gelte für den Strompreis genauso wie für die Lohnzusatzkosten, bei denen ohne Gegensteuern ein permanenter Anstieg drohe. Bei den Abgeordneten aus Bundes- und Landtag und weiteren Vertretern der Parteien stießen die Anliegen vielfach auf offene Ohren.