Friseurmeisterin Anna Kirchgesner
Schmitz / Handwerkskammer

Friseurbetriebe mussten wegen der Pandemie monatelang schließen. Anna Kirchgesner hielt dieser Umstand nicht davon ab, sich selbstständig zu machen, um auf eigenen Füßen zu stehen.Friseurmeisterin gründet im Corona-Lockdown eigenen Salon

Friseurmeisterin Anna Kirchgesner wagt den Schritt in die Selbstständigkeit und das mitten in der Corona-Pandemie. „Viele meiner Freunde halten mich für verrückt, aber ich habe mein Ziel vor Augen und genau das treibt mich an“, sagt die 33-jährige Unternehmerin. Die gebürtige Kasachin ist im Alter von sechs Jahren nach Deutschland gekommen. Durch eine Freundin ist sie auf das Friseurhandwerk aufmerksam geworden und begann die Ausbildung zur Friseurin. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich die Logik des Haarschnitts verstehe“, erinnert sie sich. Mit einem sehr guten Abschluss beendete sie 2012 die Lehre und arbeitete von nun an als Gesellin. Nachdem ein Jahr später ihre Tochter zur Welt kam, machte sie sich allerdings Gedanken über ihre berufliche Zukunft: „Im Angestelltenverhältnis habe ich keine Perspektive mehr gesehen. Meine Vorstellungen sind mit denen meiner Chefs immer mehr auseinandergegangen und ich bin kein Mensch der stehenbleibt. Ich nahm mir vor, meiner Tochter und mir eine bessere Zukunft aufzubauen.“

Unterstützung von der Existenzgründungsberatung

Nachdem sie auch immer mehr Kunden ermutigten, doch den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, hielt sie im Juli 2019 schließlich ihren Meisterbrief in den Händen. Als sie daraufhin auf die Gründungsberatung der Handwerkskammer aufmerksam wurde, konkretisierten sich ihre Pläne für ihren eigenen Salon in Gifhorn. „Die Gespräche mit der Gründungsberatung waren sehr wertvoll für mich. Die ganzen Formalitäten zu überblicken und die Fördermöglichkeiten auszuschöpfen, ist nicht so einfach. Die Beraterin der Handwerkskammer hat mir in dieser Phase sehr weitergeholfen und mich immer wieder ermutigt“, erzählt die Friseurmeisterin. Kaum war der Businessplan fertiggestellt, stand allerdings der zweite Lockdown vor der Tür. Während in ganz Deutschland die Friseurbetriebe schließen mussten, plante Anna Kirchgesner weiterhin fest entschlossen ihre Neueröffnung. Aufgeben stand für sie nie zur Debatte: „Mein großer Antrieb ist meine Tochter. Ich möchte ihr zeigen, dass auch als alleinerziehende Mutter vieles möglich ist und sich mit Fleiß und Ehrgeiz Träume verwirklichen lassen. Ich möchte für sie ein Vorbild sein.“ Die Eröffnung des Salons plant sie zusammen mit ihrer befreundeten Friseurin Kristina Herold sowie ihrer Nichte, die erst als Praktikantin und später als Auszubildende tätig werden soll.

„Unser Handwerk ist einzigartig und wird nicht aussterben"

Zukunftsängste hat Anna Kirchgesner nicht, denn sie denke immer positiv und schließlich könne keine Maschine der Welt ihre Arbeit ersetzen. „Unser Handwerk ist einzigartig und wird nicht aussterben, auch wenn momentan viele Existenzen am seidenen Faden hängen. Irgendwann geht es bergauf, denn nach dem Lockdown braucht jeder einen frischen Haarschnitt“, sagt die Friseurmeisterin mit einem Lächeln.

Existenzgründungsberatung

Vom ersten Kontakt bis zur Gründung des Unternehmens - die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade begleitet Existenzgründerinnen und Existenzgründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Wir beraten individuell, prüfen Existenzgründungskonzepte und geben Hilfestellung zu den folgenden Themen:

  • persönliche und handwerksrechtliche Voraussetzungen
  • Standortwahl, Rechtsform und Versicherungen
  • Investitionen, Finanzierung, Umsatz- und Gewinnerwartung
  • fachkundige Stellungnahmen zu Förderanträgen

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