Servicetechniker*in für Land- und Baumaschinen (HWK)
Die Land- und Baumaschinentechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer Hightech-Branche entwickelt. In dieser Situation haben engagierte, technikbegeisterte Mechanikerinnen und Mechaniker beste Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln. Werkstattleitungen und Meister sind heute häufig mit Management-Aufgaben belastet. Der erfolgreiche Händler benötigt deshalb versierte und gut ausgebildete Techniker*innen in der Werkstatt, die einerseits die moderne und komplexe Technik beherrschen und andererseits genau wissen, wie sie mit Kund*innen umgehen müssen, um Folgeaufträge zu akquirieren.
In unserem Qualifizierungskonzept werden deshalb Technik und Instandhaltung, Auftragsabwicklung, Service und Kundenbetreuung intensiv berücksichtigt. Mit dem Abschluss zum Servicetechniker bzw. zur Servicetechnikerin qualifizieren Sie sich für eine führende Tätigkeit im Betrieb. Sie delegieren und überwachen die anstehenden Arbeiten in der Werkstatt. In allen technischen Fragen sind Sie erste Ansprechperson für Kolleg*innen, Unternehmensleitung und Kundschaft. Nach der Reparatur bzw. Wartung übergeben Sie das Fahrzeug nach serviceorientierten Gesichtspunkten und leiten somit Folge- und Neuaufträge ein.
Das Konzept und die Inhalte dieser Weiterbildung sind mit den Herstellern abgestimmt. Dieser Lehrgang ist deshalb die Grundvoraussetzung, um den markengebundenen Servicetechniker, der in den Trainingscentern der jeweiligen Hersteller angeboten wird, anschließen zu können.
Inhalt
Im Zentrum dieser Weiterbildung steht die sichere und professionelle Kommunikation mit den Kunden. Daneben wird Know-how auf allen wichtigen technischen Feldern vermittelt. Die Inhalte sind in folgende zehn Module gegliedert:
- Service-Kommunikation, Recht
- Fahrzeugübergabe
- Elektrik/Elektronik
- Fachkundige Person Hochvolt (FHV)
- Hydraulik, Pneumatik-Diagnose
- Fahrwerk und Bremsen
- Klimatisierung (Aufbau, Funktion, Wartung und gesetzliche Bestimmungen inkl. Sachkundenachweis)
- Motortechnologie
- Antriebsstrang
- Fahrzeugsysteme/Zusatzeinrichtungen
Markengebundene*r Servicetechniker*in
Die Weiterbildung zum*zur „Servicetechniker*in für Land- und Baumaschinen (HWK)“ bildet die Voraussetzung für die Vorbereitung und Prüfung zum*zur markengebundenen Servicetechniker*in.
Parallel zur Weiterbildung oder daran anschließend können herstellerspezifische Schulungen bei der Industrie besucht werden, z. B. bei CLAAS, Grimme, John Deere, Fendt, Valtra, Massey Ferguson, Krone. Nach Abschluss der Prüfung ist es damit bei einigen Herstellern möglich, zusätzlich die Qualifikation zum*zur geprüften Servicetechniker*in des jeweiligen Herstellers zu erlangen. Da die Fachkurse der Hersteller auf die im Komzet NLTec erworbenen Fähigkeiten aufbauen, ist die Weiterbildung zum*zur Servicetechniker*in Voraussetzung für den Erwerb der Markenqualifikation.
Förderung
Förderfähig über Aufstiegs-BAföG.
Dauer
Die 12-wöchige Weiterbildung (insgesamt 480 Unterrichtsstunden) wird in drei Blöcken über einen Zeitraum von etwa 14 Monaten durchgeführt. Der Unterricht findet ausschließlich in der erntefreien Zeit statt.
Abschluss
Der Lehrgang schließt mit einer bundesweit anerkannten Prüfung bei der Handwerkskammer ab. Nach bestandener Prüfung wird der Titel "Servicetechniker*in für Land- und Baumaschinen (HWK)" verliehen.
Voraussetzungen
Die Aufnahme in einen Lehrgang beinhaltet nicht die Zulassung zur Prüfung. Zur Prüfung wird zugelassen, wer
- eine mit Erfolg abgelegte Gesellen-/Abschlussprüfung in den anerkannten Ausbildungsberufen Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik, Landmaschinenmechaniker oder Metallbauer (Fachrichtung Landtechnik)
- oder eine mit Erfolg abgelegte Gesellen-/Abschlussprüfung in einem anderen fahrzeugtechnischen Beruf und zwei Jahre Berufspraxis
- oder eine mindestens vierjährige Berufspraxis nachweist.
Die Zulassung zur Prüfung wird im Einzelfall durch die Prüfungsabteilung geprüft.
Standorte
Lüneburg
Nachgefragt
Was spricht für die Weiterbildung zum Servicetechniker für Land- und Baumaschinen des Komzet- NLTec?
Armin Kolditz, Leiter Service & Parts, BayWa Technik
"Die Möglichkeit der Fort- und Weiterentwicklung für Mitarbeiter im Landtechnikbereich war bisher nur als Meisterfortbildung möglich. Mit der fachspezifischen Ausbildung zum Servicetechniker können wir nun in großen Servicezentren mehrere Techniker nicht nur mit unterschiedlicher Fabrikats-Ausrichtung, sondern auch mit Schwerpunkt auf einzelne Maschinenbereiche einsetzen. Gegenüber unserer Kunden bedeutet das einen qualitativ hochwertigen und breit spezialisierten Partner darzustellen. Wir setzen nachhaltig auf langjährige Mitarbeiter mit sehr guten Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Ausbildung ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Unser Bestreben ist es, viele junge, engagierte und fachlich geeignete Mitarbeiter für diesen Fortbildungslehrgang zu gewinnen!"
Franz Hensen, Leiter Kundendienst CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH
"Der 'Servicetechniker Land- und Baumaschinen' ist der Spezialist in technischen Fragen in der Werkstatt – etwa in der Fehlerdiagnose – und steht zwischen Gesellen und Meister. Er wird – basierend auf dem Gesellenbrief „Landmaschinenmechaniker/in“ oder Mechaniker/in für Land- & Baumaschinentechnik“ – ebenfalls für die Dienstleistungen im technischen Service auf die Bedürfnisse der Branche – Fahrzeug-, Maschinen- und Anlagenbezogen – ausgebildet. Ein Fachmann, den die Branche benötigt!"
Markus Pier, Leiter Kundendienst Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG
"Bisher haben wir für den technischen Bereich im Werk lndustriemechaniker ausgebildet und aus dieser Gruppe dann bei Bedarf Mitarbeiter für den technischen Kundendienst gewonnen. Wir haben aber den hohen Bedarf der fachspezifischen Ausbildung bei Landmaschinen erkannt. Der Bedarf an hochkarätig qualifizierten Technikern ist enorm groß. Das gilt für unseren Kundendienst genauso wie für unsere Servicepartner. Deshalb war es für uns ein absolutes Muss, von Anfang an die Konzeption des Servicetechniker HWK in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Nutzfahrzeug- und Landmaschinentechnik zu unterstützen. Darüber nutzt die Firma dieses Angebot auch für die Mitarbeiterentwicklung Ihrer eigenen Servicemitarbeiter."