Drei Fragen an....
Unsere Ehrenamtsträger im Interview
Originaltöne von Ehrenamtsträgern können die abstrakten Funktionen illustrieren und anschaulich machen.
- Wie sehen die Amtsträgerinnen und Amtsträger ihre jeweiligen Ämter?
- Was ist ihre Motivation?
- Wie sind sie überhaupt zum Ehrenamt gekommen?
Diese und andere Fragen werden hier von ganz unterschiedlichen engagierten Menschen in einem kurzen Interview beantwortet.
Vielleicht erkennen Sie sich in den Aussagen Ihrer ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen wieder. Vielleicht möchten Sie selbst auch einmal über Ihre eigene ehrenamtliche Tätigkeit sprechen. Oder vielleicht motivieren die Worte Sie selbst, ein Ehrenamt im Handwerk zu übernehmen. Schauen Sie doch einfach mal hinein.
Interviews
Detlef Bade
Detlef Bade ist 2014 von der Vollversammlung der Handwerkskammer zum Präsidenten gewählt worden. Der aus Vordorf stammende Schornsteinfegermeister war bereits seit 2004 Mitglied des Vorstands der Handwerkskammer Braunschweig und seit der Fusion mit der Handwerkskammer Lüneburg-Stade im Jahr 2009 Vizepräsident der Kammer.
Ihr Kammerbezirk ist der größte in ganz Deutschland. Wie vertritt man als Präsident ein so großes Gebiet?
Mit viel Einsatz, einem ausgeklügelten Terminmanagement, aber vor allem mit viel Freude an der Tätigkeit und der Überzeugung, dass sie sinnvoll ist, sonst würde man das nicht auf sich nehmen. Unverzichtbar ist dabei auch die Unterstützung meiner Kollegen aus dem Präsidium, die mich vertreten und viele Termine wahrnehmen.
Die Gremien der Handwerkskammer sind zu einem Drittel mit Arbeitnehmern besetzt. Welche Rolle spielen die Arbeitnehmer in der Interessenvertretung der Kammer?
Eine wichtige. Der Sozialpartner spielt eine große Rolle. Ich lege viel Wert darauf, dass die Arbeitnehmer in alle wichtigen Entscheidungen miteinbezogen werden. Das gilt auch für unsere Ausschüsse, insbesondere den Berufsbildungsausschuss, der in diesem Zusammenhang der wichtigste ist.
Was mögen Sie an Ihrem Ehrenamt?
Ich mag die abwechslungsreiche Tätigkeit und die Vielfalt der Aufgaben. In unserem Bezirk verstehe ich mich als Sprachrohr des Handwerks. Das ist eine Aufgabe, die ich mit großem Respekt vor der Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedsbetrieben erfülle.
Heidi Kluth
Heidi Kluth ist seit 2014 Vizepräsidentin der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade und war viele Jahre Bundesvorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk.
Wie sind Sie zu Ihren Ehrenämtern gekommen?
Eigentlich ist es ganz einfach gewesen: Sie sehen ein Defizit oder einfach nur Handlungsbedarf, Sie glauben, Sie können etwas bewegen, Sie treffen auf andere, die schon engagiert sind oder ähnlich denken wie Sie selbst. Und wenn Sie erst einmal starten und merken, es macht Spaß und Sie können etwas bewegen, dann ist es ein guter Schritt. Es war Neugierde, Interesse und die Freude mit anderen etwas zu erreichen. Ehrenamt ist übrigens ansteckend. Heute hat in meiner Familie jeder seine Ehrenamtstätigkeit. Wir unterstützen uns gegenseitig.
Warum halten Sie Ihre ehrenamtliche Tätigkeit für wichtig?
Ehrenamt ist ein wesentlicher Grundpfeiler nicht nur unserer Gesellschaft, sondern auch der Wirtschaft. Mit Blick auf das Handwerk sind sowohl die ehrenamtlichen Unternehmer und Unternehmerinnen als auch unsere Beschäftigten Garant für unsere erfolgreiche "Selbstverwaltung". Im Rahmen unserer ehrenamtlichen Tätigkeiten tragen wir Gewähr dafür, dass unsere betrieblichen Erfahrungen nicht nur in Form von Wissen im Bereich der Qualifizierung des Nachwuchses, sondern auch in unsere eigene Interessenvertretung einfließen. Nur auf diesem Wege ist es möglich, dass wir Gehör in Öffentlichkeit und Politik finden.
Welchen Stellenwert hat das Ehrenamt allgemein im Handwerk?
Ich glaube im Handwerk hat das Ehrenamt einen besonderen Stellenwert. Es gibt dem Handwerk seine Seele und vor allem seine Stärke. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Ehrenamt ausschließlich das Ziel hat, der Gemeinschaft zu dienen.
Lutz Scholz
Lutz Scholz aus Cremlingen ist seit November 2016 Vizepräsident der Arbeitnehmerseite. Der Metallbauer gehört bereits seit 2004 der Vollversammlung und seit 2007 dem Vorstand der Handwerkskammer Braunschweig und späteren Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade an.
Warum sind Sie Handwerker geworden?
Das Handwerk, der handwerkliche Beruf, bietet abwechslungsreiche Arbeit. Durch eine gut organisierte Berufsorientierung während meiner Schulzeit konnte ich sowohl die industrielle als auch die handwerkliche Arbeit kennenlernen. Mir hat die handwerkliche Tätigkeit mehr zugesagt und das habe ich bis heute nicht bereut.
Was würden Sie einem jungen Lehrling heutzutage raten?
Sie haben einen guten Weg gewählt. Mit der dualen Berufsausbildung im Handwerk erarbeiten Sie sich einen weiteren wichtigen Baustein für ihre Zukunft. Setzen Sie alles daran, um Ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Sammeln Sie dann einige Jahre Berufserfahrung, schauen Sie über den Tellerrand und nutzen Sie jede sich bietende Möglichkeit der Fort- und Weiterbildung. Lassen Sie sich bei den kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Handwerkskammer über Ihre Weiterbildungsmöglichkeiten beraten.
Was haben Sie sich als Vizepräsident der Handwerkskammer vorgenommen?
Ich möchte junge Kolleginnen und Kollegen für die ehrenamtliche Arbeit in den Gremien der Handwerkskammer begeistern. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Mitwirkung an der Gestaltung der Zukunft unserer Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Durch die Digitalisierung kommen u.a. auf die duale Berufsausbildung wichtige Aufgaben zu. Wir müssen den Beschäftigten die Möglichkeiten geben, den Wandel in der Arbeitswelt zu meistern.