Mill&Grav in Beedenbostel
Bauerfeld / Handwerkskammer

TitelthemaAusbildung mit Sieg

Gute Auszubildende stehen für einen guten Ausbildungsbetrieb. Bei Mill&Grav in Beedenbostel gibt es Auszeichnungen für beste Leistungen auf Bundesebene. Neuen Nachwuchs sucht Betriebsinhaber Christian Helfer das ganze Jahr über.

Mill&Grav GmbH erneut mit ausgezeichnetem Auszubildenden Bereits zum dritten Mal beendet ein Auszubildender bei der Mill&Grav GmbH in Beedenbostel bei Celle seine Lehrzeit mit einer besonderen Auszeichnung: Nach Jonas Martin in 2014 und Heinrich Surburg im vergangenen Jahr gewinnt nun auch Ole Heuer beim Praktischen Leistungswettbewerb auf Bundesebene.

„Es macht mich stolz, dass unsere Auszubildenden derart gute Leistungen zeigen“, sagt Betriebsinhaber Christian Helfer. Im Gewerk der Graveure gebe es nicht mehr viele Ausbildungsbetriebe. „Auch deshalb liegt mir eine umfassende, verantwortungsvolle und spaßbringende Lehrzeit für den Betriebsnachwuchs so am Herzen“, erklärt der 48-Jährige. Es sei nach wie vor ein sehr spannender Beruf mit hohem technischen und künstlerischem Anspruch.

Ole Heuer hat laut Helfer diese Voraussetzungen von Anfang an erfüllt: „Geradezu perfektionistisch zeichnet er Objekte und setzt die Gravur im Flachstich um.“ Sich gegen die Kollegen im Bundesvergleich durchzusetzen, sei die Folge von Fleiß, Können und Umsetzung der Lehrinhalte gewesen.

Als Ausbildungsbetrieb werde bei Mill&Grav von Anfang an viel Wert auf eine breite Fachkunde gelegt: „In drei Jahren geht es um die Grundlagen der Materialkunde, den Flachstich und die Laserbearbeitung, das Zeichnen, die Bedienung der großen CNC-Maschinen bis hin zum direkten Kundenkontakt.“ Gut ausgebildete Fachkräfte zu finden ist seit langem ein Problem, weiß Helfer. „Im eigenen Unternehmen lässt sich die Berufsausbildung optimal steuern. Das erlaubt eine gezielte Vorbereitung auf den eigenen Bedarf.“

Bei Mill&Grav sind das der klassische Werkzeug- und Formenbau, aber auch die Fertigung von Schildern, Panels oder Frontplatten mit Gravur. „Neben der breit aufgestellten Ausbildung bieten wir unseren Auszubildenden noch eine Übernahmegarantie, zahlen übertariflich und sichern zusätzlich ab mit Versicherung und Altersvorsorge.“ Es sei auch für einen gut aufgestellten Familienbetrieb mit 100-jähriger Tradition gar nicht mehr leicht, junge Menschen von einem Ausbildungsberuf zu begeistern, daher müsse es Anreize geben.

Für Ole Heuer war der Reiz des Gewerks ausschlaggebend: „Ich mag dieses künstlerische Handwerk sehr.“ Insbesondere die filigrane Arbeit mit den Werkstoffen habe ihn begeistert. „Im Betrieb war ich wegen der familiären Atmosphäre von Anfang an gut aufgehoben“, betont er. Ihm seien Freiheiten gelassen worden, die er sehr zu schätzen wusste. „Ich hatte das Glück, in einem extrem guten Betrieb ausgebildet zu werden.“

Es gab zwar auch weniger spannende Arbeiten, sagt der 20-Jährige. Aber auch das gehöre immer dazu. Auf seine Auszeichnung ist er stolz: „Mit dem Bundessieg im Praktischen Leistungswettbewerb habe ich überhaupt nicht gerechnet, jetzt aber einen tollen Pluspunkt im Lebenslauf.“ Mit seiner Teilnahme habe er allen zeigen wollen, dass er gut ist. Auch wenn er nach eigenen Angaben selten zufrieden ist: „Mein Können wurde bestätigt. Das fühlt sich richtig gut an.“

Eine klassische Ausbildung wird laut Heuer nach wie vor unterschätzt. Dabei lohne es sich sehr, seine Fähigkeiten im Handwerk einzusetzen. Für das kommende Ausbildungsjahr gibt es bei Mill&Grav noch eine offene Lehrstelle. „Das Lehrjahr beginnt zwar erst im August, aber eigentlich sollten die Fühler das ganze Jahr ausgestreckt werden“, rät Meister Christian Helfer.

Es ist schwer geworden passenden Nachwuchs zu rekrutieren. Die klassische Zeitungsannonce habe da ausgedient. Helfer weiß: „Junge Leute sind in den sozialen Netzwerken unterwegs.“ Deshalb setze auch er auf Facebook und Instagram.



 

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Voraussetzungen für die Teilnahme beim PLW

Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) wird jährlich in allen über 130 Handwerksberufen auf bis zu vier Stufen durchgeführt. Er beginnt in größeren Berufen auf der Innungsebene und wird dann auf Handwerkskammer-, Landes- und Bundesebene fortgesetzt. Zugangsvoraussetzungen sind die Note ("Gut") und das Alter (max. 27). Insgesamt nehmen jährlich bis zu 3.000 Junghandwerkenden an einem PLW teil, rund 800 von ihnen haben die Gelegenheit, als Landessieger auf Bundesebene um den Bundessieg zu kämpfen. Die Wettbewerbe des PLW werden auf Bundesebene vom ZDH koordiniert. Bundessieger werden unterschiedlich ermittelt: Vielfach werden die Gesellenstücke der Landessieger nach speziellen Kriterien bewertet. Daneben führen insbesondere größere Fachverbände des Handwerks innerhalb des PLW in eigener Verantwortung sogenannte „dezentrale Wettbewerbe“ durch, üblicherweise in größeren Bildungszentren. Hier absolvieren alle Landessieger des Gewerkes zeitgleich umfangreiche Arbeitsproben, die anschließend von Experten bewertet werden.

Beschlossen wurde jüngst eine Umbenennung des PLWs in "Deutsche Meisterschaft im Handwerk - German Craft Skills".

www.zdh.de/plw

 

Bundessieger Typen

Auszubildende der Jorado-Maschinenbau GmbH und Werner Hübner Dreherei und Maschinenbau sind Sieger des Leistungswettbewerbs auf Bundesebene.



Niclas Muxfeldt
Jorado Maschinenbau GmbH

Niclas Muxfeldt aus Barum hat in der Fachrichtung Drehmaschinensysteme als Zerspanungsmechaniker seinen Sieg beim Leistungswettbewerb auf Bundesebene errungen. Er hat bei Jorado Maschinenbau in Lüneburg gelernt. Die Jorado Maschinenbau GmbH hat sich auf kundenorientierte Fertigung im Bereich des Prototypenbaus und der Kleinserienfertigung spezialisiert.

www.jorado.de

Tim Hansch
Werner Hübner Dreherei und Maschinenbau

Tim Hansch aus Embsen hat als Zerspanungsmechaniker mit der Fachrichtung Fräsmaschinensysteme bei Werner Hübner Dreherei und Maschinenbau gelernt und ist Bundessieger seines Gewerks im Leistungswettbewerb geworden. Das Familienunternehmen in Rottorf bei Lüneburg setzt seinen Schwerpunkt neben der CNC-Fertigung auch im Supply-Chain-Management. 

www.huebner-cnc.de