Katharina und Jörg Mrugalla, Raumausstattung in Meinersen
Handwerkskammer

Viel Raum für Farbe, Stoffe und Gestaltung

Betreten Katharina und ihr Vater Jörg Mrugalla einen Raum, sehen sie sofort das Potenzial für Farben, Stoffe und Gestaltung. Die beiden sind Raumausstattermeister, arbeiten gemeinsam im Familienbetrieb Mrugalla Raumtex in Meinersen. Dort entstehen in der Werkstatt einzigartige Möbelstücke, werden Stoffbahnen zu schwingenden Vorhängen verarbeitet, Stühle gepolstert. „Oft sind es alte Stücke, die wir in neuem Glanz erstrahlen lassen können,“ sagt Katharina Mrugalla. Das sei der Sessel von Oma oder eine tolle Couch, mit zerschlissenem Stoff und altersschwacher Polsterung. „Manchmal gibt es nur ein Lieblingsstück, um das es sich in einem Raum dreht, darauf passe ich dann alles an“, erklärt die Meisterin. Ein roter Teppich, dessen Farbton sich im Sofa, den Polsterstühlen, in Vorhängen und Kissen wiederfinde. Dann wieder sehe sie einen einfachen Ohrensessel und arbeitet ihn zum Prinzessinnen-Thron um oder eine ausladende, großgeblümte Chaiselounge werde zur puristischen Schlafcouch.

Auch im Raumausstattergewerk habe es laut der beiden Meister Preissprünge gegeben durch Lieferengpässe, Material-, Energiekosten und Lohnerhöhungen: „Unsere Kunden tragen dies glücklicherweise mit, geht es ja um die individuelle Verschönerung des eigenen Zuhauses.“ Für Katharina Mrugalla stehe bereits seit langem fest, den Betrieb von ihrem Vater zu übernehmen. „Ich möchte gar nichts anderes machen als diesen Traumberuf“, erzählt die Meisterin lächelnd. All die Stammkunden, Einzelanfertigungen, die individuellen Herausforderungen, aber auch das Kundengespräch und Angebotsverhandlungen würden ihr sehr liegen. „Ich habe gar keine Bedenken dabei, meiner Tochter die Firma zu übertragen“, betont Jörg Mrugalla. Der 61-Jährige möchte gern weiterhin mit seiner Expertise aushelfen: „Wir ergänzen uns bereits seit Jahren sehr gut.“ Manchmal helfe der geschulte Blick des anderen, um eine naheliegende Lösung umzusetzen. Den „Raumausstatterblick“ haben beide gleichermaßen: „In einer Sekunde ist vom fehlenden Vorhang bis zu farblichen Ungereimtheiten alles im Raum gescannt“, sagt die Handwerkerin.