Podiumsdiskussion zur Vier-Tage-Woche

Flexiblere Arbeitszeiten immer gefragter

Podiumsdiskussion zur Vier-Tage-Woche
Dr. Tobias Roeder

Die Inspiration kam von Microsoft. „Wenn die in der IT-Branche flexible Arbeitszeiten können, können wir das auch“, erklärte Andreas Sippel, Geschäftsführer der Zimmerei und Dachdeckerei „Die Nestbauer“ aus Rullstorf, die Idee, in seinem Betrieb die Vier-Tage-Woche einzuführen. Zusammen mit seiner Assistentin Julia Röhlke berichtete er bei einer Podiumsdiskussion auf einer Klausurtagung der niedersächsischen Handwerkskammern in Lüneburg über die positiven Erfahrungen mit dem Modell. „Wichtig ist, die Mitarbeitenden von Anfang an miteinzubeziehen. Unser Team arbeitet jetzt von Montag bis Donnerstag länger bei den Kunden, der Freitag ist frei. Dadurch sparen wir Anfahrts- und Rüstzeiten. Unsere Beschäftigten sind erholter und motivierter“, so Sippel. Eine Erfahrung, die auch Geschäftsführer Christian Laufer von der Erwin Laufer Heizungsbau GmbH aus Wolfsburg gemacht hat: „Wir sind jetzt produktiver und schneller, der Krankenstand ist gesunken.“ Der organisatorische Aufwand sei zwar etwas höher und der Notdienst müsse natürlich gesichert sein. „Flexible Arbeitszeitmodelle zu ermöglichen, das hat für mich etwas mit Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden zu tun“, so Laufer. Beide Handwerksbetriebe haben die wöchentliche Arbeitszeit im Zuge der Neuverteilung auf vier Tage leicht reduziert. Eine Vier-Tage-Woche mit deutlich kürzeren Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich wurde auf dem Podium skeptisch gesehen.