Die Bohlsener Mühle verkauft nun ihre Produkte auch in der Lüneburger Innenstadt.
Bohlsener Mühle

Nachhaltigkeit erlebbar machen

Nachhaltigkeit für die Kunden erlebbar machen - das ist das Ziel des Ladens der Bohlsener Mühle in der Lüneburger Innenstadt. Hier hat das Unternehmen seinen Flagship-Store als weltweit ersten Laden nach dem so genannten Cradle-to-Cradle-Prinzip eröffnet, also auf der Grundlage einer konsequenten Kreislaufwirtschaft, die alle verwendeten Produkte und Materialien nach ihrem Gebrauch wieder in den Kreislauf zurückführt. „Treu unserer Firmenphilosophie haben wir gemeinsam mit regionalen Handwerkern und mit Unterstützung von ökologisch denkenden Partnern einen Ort geschaffen, an dem Lebensmittel, Handwerk und Natur Wertschätzung erfahren“, erklärt Mathias Kollmann, gemeinsam mit Volker Krause Geschäftsführer der Bohlsener Mühle, die Philosophie hinter diesem Konzept.

 

Cradle to Cradle

Cradle to Cradle ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Das auch als Philosophie bzw. System wahrnehmbare Prinzip wurde Ende der 1990er-Jahre von dem deutschen Chemiker Michael Braungart und dem US-amerikanischen Architekten William McDonough entworfen (Wikipedia).

www.c2c.ngo

„Neben Produkten der Bohlsener Mühle präsentiert der Laden deshalb auch Informationen zum Cradle-to-Cradle-Prinzip, zu ökologischer Landwirtschaft sowie zu Getreide. In einem eigenen Event-Bereich besteht außerdem die Möglichkeit, bei Informationsveranstaltungen, Workshops oder Diskussionsrunden miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Laden wird damit als Erfahrungsraum genutzt, der nicht nur über die Getreidevielfalt sowie deren Verarbeitung in der Mühle und Bäckerei informiert, sondern auch ökologisch-nachhaltige Handlungsweisen im Handwerk erlebbar macht. Das ökologische Design des Mühlenladens setzt auf nachwachsende, emissionsarme und wiederverwertbare Rohstoffe aus regionalen Lieferketten. Schon beim Abriss des ehemaligen Friseursalons wurde sorgfältig auf sortenreines Recycling geachtet. Während des Baus wurden in einem Materialpass alle Rohstoffe und deren Eigenschaften detailliert festgehalten, um die unproblematische Wiederverwendung der einzelnen Bestandteile nach ihrer Nutzung zu ermöglichen.

Das Mobiliar wurde von einer regionalen Tischlerei hergestellt. Auch beim Innenausbau wurde auf die Verwendung von Naturmaterialien geachtet. So wurden zum Beispiel die Fliesen mit einem Lehmkleber auf eine Unterkonstruktion aus Massivhölzern und Fermacellplatten aufgebracht, die anschließend wieder in Einzelteile zerlegt und recycelt werden können. „Vom Holzboden über eigens angefertigte Möbel vom regionalen Tischler bis hin zur Wandfarbe – wir haben bei allen verwendeten Materialien auf Materialgesundheit, Rückbaubarkeit und Kreislauffähigkeit geachtet, sodass eine ganzheitliche, gesunde und einzigartige Ladenstruktur entstanden ist. In der Konzeption und Detailplanung wurden wir von der Cradle to Cradle NGO beraten und unterstützt, die genau diese Kriterien im Ladenbau forciert“, sagt Kollmann. Der Laden diene daher auch als Vorbild und Anschauungsobjekt für nachhaltig konzipierte und realisierbare Verkaufsräume in der Öffentlichkeit. Für die Bohlsener Mühle, die bereits seit 1979 auf Bioprodukte setzt, ist der Laden daher eine konsequente Weiterentwicklung ihrer Firmenphilosophie.

 www.bohlsener-muehle.de