Diagnosen und technisches Problemlösen werden immer komplexer und herausfordernder für Mitarbeitende im Service. Es werden zunehmend Kenntnisse über das Zusammenspiel von mechatronischen Systemen als Basis für die Störungssuche benötigt. Dieser Lehrgang soll dabei unterstützen, Störungsdiagnosen an Land- und Baumaschinen zielgerichtet durchzuführen. Dabei geht es vor allem um solche Fälle, bei denen die Ursache der Funktionsstörung nicht offensichtlich ist und externe Unterstützungsmöglichkeiten nicht zielführend genutzt werden können.
Die Schulung ist entwickelt worden, um es zu ermöglichen, das Können und Wissen in Bezug auf die Störungsdiagnose zu erweitern und die Gelegenheiten zu bieten, das neu erworbenes Wissen anzuwenden, neue Methoden zu erproben und Erfahrungen zu sammeln, die im betrieblichen Alltag von Nutzen sind. Das Ziel der Weiterbildung ist die Ausprägung des System- und Prozessverständnisses sowie die Entwicklung von Kompetenzen für die strukturierte Störungsdiagnose und das Beheben komplexer Fehler.
Sie erlernen:
Fragen zur fallbezogenen Kommunikation mit einer Kundin oder einem Kunden entwickeln und bewerten
- Symptome und weitere Merkmale von Diagnosefällen unter Vorgabe der Störungsursache abzuleiten
- ausgehend von vorgegebenen Störungsursachen unterschiedliche Grundursachen abzuleiten
- sich mithilfe von technischen Dokumenten (z. B. Stromlaufplan) Funktionszusammenhänge von vernetzen, mechatronischen Systemen zu erschließen
- die Einsatzzwecke unterschiedlicher Prüfgeräte, Prüf- und Hilfsmittel
- Sensoren und Aktoren mit Prüfgeräten sowie Prüf- und Hilfsmitteln fachgerecht zu prüfen und ermittelte Messwerte zu beurteilen
- Fehlerspeicher mit einem Offboard-Diagnosesystem auszulesen
- Fehlerspeichereinträge zu untersuchen
- fallbezogen auf der Grundlage von Fehlerspeichereinträgen Vermutungen zu möglichen Störungsursachen zu entwickeln
- fallbezogen Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Fehlerspeichereinträgen zu ermitteln
- die Funktion „Stellglieddiagnose" / „Ist-Werte" zum Auffinden von Störungsursachen zu nutzen
- auf Grundlage der Kundenangaben Vermutungen zu Störungsursachen abzuleiten
- ihr Vorgehen zum Auffinden der Störungsursache(n) durch ein systematisches Diagnosevorgehen zu strukturieren
- auf der Grundlage von gefundenen Störungsursachen geeignete Reparaturmaßnahmen abzuleiten
- ihr fallbezogenes Vorgehen zu dokumentieren
- ihr fallbezogenes Vorgehen zu bewerten und Verbesserungsmöglichkeiten anzugeben
Sie bringen mit:
Grundlegende Kenntnisse über:
Fahrzeuge, Systeme, Bauteile und Baugruppen von Maschinen und Geräten im Land- und Baumaschinenmechatroniker-Handwerk und über deren Funktion
- Herstellen und Prüfen von elektrischen Stromanschlüssen
- Grundlagen der Montage und Inbetriebnahme von mechanischen, hydraulischen, pneumatischen und elektrischen Anlagen und Systemen
- Widerstände, Spannungen, Ströme, Drücke und Temperaturen messen, prüfen und Prüfergebnisse dokumentieren sowie entsprechende Messverfahren und -geräte auswählen und anwenden
- Messwerte interpretieren und Soll-Größen auffinden
- Schaltpläne, Stromlaufpläne, Anschlusspläne, Anordnungspläne und Funktionspläne lesen und anwenden sowie Funktionspläne fahrzeugpneumatischer und hydraulischer Steuerungen und Kraftübertragungen lesen und beachten
- Bedienen von Fahrzeugen und Systemen der Land- und Baumaschinentechnik
- Elektrotechnische Grundkenntnisse
Information zum Bildungsangebot:
Die Entwicklung und Erprobung dieses Bildungsangebotes wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des InnoVET-Programms gefördert.
Mit dem Programm InnoVET fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit Projekte mit dem Ziel, die Attraktivität, Qualität und Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung zu steigern. Durchgeführt wird das Programm vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).